Rettungshundearbeit
Whisper ist als Rettungshund in der Flächensuche ausgebildet. In dieser Disziplin ist Andreas ihr Hundeführer. Whispers Verweisart ist das Bringseln. Wenn sie die vermißte Person gefunden hat, nimmt Whisper ein an ihrem Halsband befestigtes “Bringsel” auf und springt ihren Hundeführer damit an. Auf das Kommando “Zeig´s mir!” führt sie ihn zu der Person.
Am 11. Juli 2008 hat Whisper die Rettungshundevorprüfung mit Erfolg abgelegt. Die Prüfung bei Marburg wurde vom Rettungshundeverein Marbung ausgerichtet und abgenommen.
Am 24. April 2010 haben Andreas und Whisper die Rettungshundeprüfung Fläche leider nicht bestanden. Whisper machte ihre Sache hervorragend. Obwohl ihr Bringsel sich nach etwa 5 Minuten Suchzeit im einem Gebüsch von dem Halsband löste und aus einer kleinen Taschenlampe, einer Handytasche und einem Haarband provisorisch ein neues Bringsel gebastelt werden musste, zeigte Whisper die von ihr gefundene Person mit diesem ihr vollkommen unbekannten Bringsel tadellos an. Andreas hingegen war an diesem Tag - etwas ungewohnt, vielleicht aufgrund seiner schweren Erkältung - nach etwa 20 Minuten nicht mehr in der Lage, sich zu orientieren und seinen Standort im Gelände anzugeben. Aus diesem Grund brach er die Prüfung ab. Ein kleiner Trost war, dass anschließend wenigstens das verloren gegangene Bringsel wieder aufgefunden wurde.
Am 20. September 2010 hat Whisper die Rettungshundeprüfung Fläche mit einer tadellosen Leistung bestanden. Das sehr schwierigen Gelände war zu großen Anteilen mit mehr als kniehohem Dornengestrüpp (Brombeeren usw.) bewachsen. Mit uner- müdlichem Einsatz ließ sich Whisper immer wieder tief in diese Dornenflächen hinein- schicken. Teilweise mußte sich Andreas mit ihr (und den Prüfern) zusammen durch die Dornen kämpfen. Trotzdem fand Whisper die in dem abgesuchten Terrain versteckte Person, zeigte eine deutliche Anzeige und führte Andreas zu dem Opfer. Obwohl der Kampf mit den Dornenranken viel Kraft kostete und das Gelände im weiteren Such- verlauf recht steil wurde, zeigte Whisper eine gute Ausdauer und erledigte auch die nach einer halben Stunde reiner Suchzeit geforderte Bestätigungsanzeige des zweiten “Opfers” souverän.
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Ihren ersten Realeinsatz als Rettungshund absolvierte Whisper erst 5 Monate spä- ter am 15. Februar 2011. Dieser ungewöhnlich lange Zeitraum ohne Einsatz entstand, weil die Einsätze unserer Staffel just immer dann stattfanden, wenn wir (auf Agility-Tur- nier, zu Weihnachten bei den Eltern oder mit Caya zum Decken in Schweden) nicht zur Verfügung standen. Nun wurde es aber schließlich doch ernst: In Naumburg (westlich von Kassel) wurde ein 52järiger Mann (vermutlich mit Suizid-Absicht) vermisst. Es waren neben vielen Polizisten und Feuerwehrleuten auch sieben Rettungshundeteams aus drei Staffeln im Einsatz. Andreas und Whisper wurde ein mit Stangenwald und Nadelwald äußerst dicht bewachsenes und sehr steiles Suchgelände zugeteilt. Die vielen Stellen mit aufgewühlter Erde und die an vielen Orten verteilte Losung deuteten schon darauf hin, dass dieses Gelände ein Rückzugsgebiet von Wildschweinen sein mußte. Tatsächlich querte nach etwas über einer Stunde Suchzeit eine Rotte von 10 bis 15 Wildschweinen in großer Hast nur 20 Meter vor uns das Gelände und nahm glück- licherweise sofort Reißaus. Whisper suchte mit drei kurzen Erholungspausen sehr engagiert etwa zweieinviertel Stunden lang ohne Erfolg und kam dabei an ihre Belast- barkeitsgrenze. Trotz ihrer Müdigkeit erledigte Whisper die Bestätigungsanzeige nach Absuchen des uns zugeteilten Geländes aber souverän. Ungeachtet des Großaufge- bots von Hilfkräften blieb der Mann jedoch verschwunden.
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